So stand es auf der Homepage der Stadt Olpe am 21.09.2004:

 

Leerstehende Ladenlokale bei unter 1 Prozent

 

Aufgrund der Presseberichterstattung in den letzten Wochen und einiger Leserbriefinhalte kann man den Eindruck gewinnen, dass in Olpe ein sehr großer Leerstand im Einzelhandelsbereich zu verzeichnen ist. Olpe Aktiv e. V. weist darauf hin, dass dies nicht richtig ist. Während vor zwei Jahren noch ca. 17 Ladenlokale mit einer Gesamtfläche von ca. 1.600 qm leer standen, sind heute lediglich vier Leerstände mit einer Gesamtfläche von unter 300 qm zu beklagen und zwar in der Martinstraße, der Westfälischen Straße, der oberen Marktgasse und der Winterbergstraße. Das entspricht bei 234 Betrieben des Ladeneinzelhandels und einer Gesamtverkaufsfläche von 48.750 qm (GMA-Einzelhandelsgutachten) einer Belegung von über 99 %! Dieser Wert stellt in ganz NRW eine Spitzenposition dar. Unter anderem greift hier bereits das durch den Stadtmarketingprozess initiierte Leerstandsmanagement. Selbstverständlich nicht mit einbezogen in die Gesamtstatistik sind die Ladenlokale in der Kölner Straße, deren Abriss unmittelbar bevorsteht und von daher für eine Vermietung jetzt nicht zur Verfügung stehen. Hier verspricht sich der Stadtmarketingverein nach einem Neubau eine Attraktivierung der gesamten Innenstadt mit einer sinnvollen Ergänzung der in Olpe unterpräsentierten Sortimente. Vor einigen Wochen haben auch die Filialisten Lidl und Fressnapf eine Zweigstelle in Olpe eröffnet. Jüngste Neubelegung nach der Belegung durch einen Modemarkt in der ehemaligen LZB wird die Eröffnung von Quelle – Privileg im ehem. Möbelhaus Quast an der Pannenklöpperstraße sein.

 

Westfalenpost vom 08.10.2004:

... Er selbst (Peter Enders) hatte zuvor noch den Rückblick auf das Jahr 2003 gegeben und betont, dass man mit vier leer stehenden Ladenlokalen und mehr als 40 Veränderungen und Neubelegungen mit der Innovationskraft in der Stadt zufrieden sein könne.

Weniger zufrieden sind die Mitglieder des Infokreises, die an diesem Abend in großer Zahl ins Hotel "Zum Schwanen" gekommen waren, mit der Entwicklung der "neuen Olper Mitte". Jörg Muth hat " einen ganz schalen Beigeschmack", wenn er an dieses Projekt denke. "Die Ruhe, die da herrscht, ist verdächtig", meinte er und erntete rundum Zustimmung. Man höre und sehe nichts vom Investor. Dabei habe er doch vor der IHK behauptet, 50 Prozent der Fläche seien vermietet.

Der neue Vorsitzende Hermann Joeres hatte Neuigkeiten im Gepäck. Investor Janz sei froh, dass einer seiner Mieter in Olpe ein City-Kaufhaus mit 2500 Quadratmeter Fläche eröffnen wolle. Er verhandle bereits mit Abbruch- und Bauunternehmen. "Wir wollen hoffen, dass der Investor noch vor dem Winter mit dem Abbruch beginnen kann."

Das "City-Kaufhaus" soll, so hieß es, zu den 50 Prozent vermieteter Fläche hinzukommen. Dann wären bei etwa 6000 Quadratmetern Gesamtladenfläche nur mehr 500 Quadratmeter frei. Ob denn auch ein Kino angesiedelt werde, wurde gefragt. Der Investor stehe in Verhandlungen, hieß es dazu.

Die Optimisten unter den Anwesenden hoffen, dass zum Weihnachtsgeschäft 2005 oder aber im Frühjahr 2006 "der neue Magnet in der Olper City die Kundenbindung in der Einkaufsstadt erhöht".

 

 

Westfalenpost vom 15.12.2004:

Etwas Zucker für Investoren

Olpe. (hz) Nach der Ratssitzung heute Abend könnte Bewegung in die "neue Mitte" kommen. Zielrichtung: Im Januar soll abgerissen werden, das Grundstück wird geteilt und mindestens einem Investor soll sein Vorhaben auch finanziell "etwas versüßt" werden. Politik und Verwaltung sind sich offenbar einig, dass ein Kino auf jeden Fall Bestandteil der "neuen Mitte" sein muss. Ein ernsthafter Interessent aus dem Rheinland - wohl dem Raum Köln - ist übrig geblieben und würde in ein Olper Kino investieren. Seine Voraussetzung: er möchte wohl selber als Bauherr auftreten und nicht als Mieter von IPC. Diesem Anliegen will man mit einer Ratsentscheidung entgegenkommen, die dem Vernehmen nach auch mit dem Hauptinvestor Uwe Jantz von IPC abgesprochen ist.

 

Allerdings, so heißt es, werde man wohl beim vorgesehenen Verkaufspreis für das Filetgrundstück in der Innenstadt Abstriche machen müssen, sprich: die Stadt bekommt weniger als geplant.

 

Immerhin gibt es auch andernorts größere innerstädtische Freiflächen, die für ähnliche Investitionsvorhaben zur Verfügung stehen. Angesichts der wirtschaftlich eher schwierigen Gesamtlage ist es wohl durchaus schon vorgekommen, dass solche Grundstücke für nur einen Euro den Besitzer gewechselt haben, um sicherzustellen, dass die vorgesehenen Einkaufsmöglichkeiten auf jeden Fall geschaffen werden.

 

Westfalenpost vom 20.12.2004:

Ein Olper Junge muss die Kreisstadt verlassen

Olpe. Die Wehmut der Abschiedsstunde im Olper Rex-Kino war deutlich zu spüren. Noch einmal kamen viele Gäste ins Kino, auch um den Lamers "Lebewohl" zu sagen. Hände wurden geschüttelt, kleine Geschenke gingen über den Tresen. Großer Applaus nach der Ansprache des Kinobetreibers, der in beiden Sälen sich von seinem treuen Publikum nach 37 Jahren verabschiedete. "Danke für Ihre langjährige Treue und ,Auf Wiedersehen in Attendorn´", rief Lamers den Menschen zu, die sich ratlos anschauten.

Lamers hat in Olpe Kinogeschichte geschrieben. Der gelernte Großhandelskaufmann war schon während seines ersten Berufes immer mit Film und Leinwand verbunden. Er war und ist ein Kino-Irrer, der sich ein Leben ohne das Flair der großen weiten Flimmerwelt nicht vorstellen kann. Und auch seine Gattin Irmgard und die drei Töchter der Lamers - Christina, Monika und Simone - haben Hollywood im Blut. Schließlich haben sie während der ganzen Zeit den Duft von Popkorn, Eis und Schnuck in der Nase gehabt.

Lamers übernahm am 1. Januar 1987 das Rex-Kino von Horst Buchal aus Hagen. Aber schon seit September 1963 war Lamers in Olpe im Kinogeschäft. 14 Tage im Monat zeigte er als Platzanweiser im Scala an der Martinstraße (ehemaliges Lichtspieltheater Olpe von Alfred Tampier, heute Saring-Moden) und im Rex-Theater an der Kölner Straße den Menschen im Schein einer Taschenlampe den Weg zu ihren Plätzen.

Die Tragik des Olper Kinos jedoch bahnte sich im Herbst letzten Jahres an. Die Stadt Olpe kaufte Hansa, Menzebach und das Kino. Lamers wäre gerne in Olpe geblieben, hätte sein Kino gerne mitten in der Stadt weiter betrieben. Mit der Stadt wurde man sich einig. Der Ratsbeschluss sah eindeutig ein Kino vor. Der neue Investor IPC musste diese Kröte schlucken.

Dass die Kinovorgabe der Stadt für IPC eine Kröte sein sollte, kristallisierte sich im Laufe der Verhandlungen immer mehr heraus. Zunächst sollte Lamers 19 Euro Pacht für den nackten Beton bezahlen. Bei rund 1000 qm ein stolzes Sümmchen. Mit Eintrittsgeldern nicht zu finanzieren.

Dann, so Lamers, sei man in Ein-Euro-Schritten im Preis zurück gegangen bis zur Grenze von 11 Euro. Dann aber habe man eine 200 000 Euro teure Sicherungshypothek haben wollen, zur Absicherung für den Kinorückbau bei Kino-Pleite. "Lamers: "Nach Absprache im Familienrat, zwei Töchter sind Wirtschaftsprüfer, und mit der Bank haben wir uns von dem Projekt verabschieden müssen. Das war nicht zu finanzieren." Auch der Branchenarchitekt der Filmwirtschaft wehrte ab: Das sind Bedingungen für die Kö in Düsseldorf, aber nicht für Olpe. Unmöglich. Vor allem die 20 Jahre währende Sicherungshypothek sei ein Klotz.

Ein akzeptables Kinoangebot aber kam mittlerweile aus Attendorn. Kalle Beul tritt dort als Investor auf. Man wurde sich einig. Der Olper Lamers wird nächstes Jahr in Attendorn ein Kino betreiben.

In Olpe selber aber hob man letzte Woche den alten Ratsbeschluss - alles nur in einer Hand - auf. Denn für die ursprünglichen Konditionen, die IPC auch anderen Kinobetreibern anbot, wollten auch diese nicht anbeißen. Jetzt kommt man einem Kinomogul aus Bergisch Gladbach entgegen: Die Stadt setzte einen fiktiven Grundstückspreis von 150 €/qm fest und überlässt auf Erbpacht das 1100 qm große Grundstück zum Betrag von 165 000 Euro für eine Kinobebauung. Bei einem Erbpachtzins von 2 Prozent im ersten Jahr sind das 3 300 €/Monat (rd. 3 €/qm/Monat). Der Zins soll jährlich um 1 Prozent steigen. Ab dem 5. Jahr soll er unverändert bei 6 Prozent bleiben. Ab dem 10 Jahr kann er bei evtl. veränderten Wirtschaftsverhältnissen alle 3 Jahre angepasst werden - möglicherweise auch nach unten. Ab dem 6. Jahr hat der Pächter ein Ankaufsrecht. Die bis dahin geleisteten Erbpachtzinsen werden auf den Kaufpreis von 165 000 € angerechnet.

Lamers: "Für solche Konditionen wären wir auch in Olpe geblieben. Aber uns hat man sie nicht angeboten."

Denn mit der Tilgung von Hypotheken, die das Eigentum betreffen, vergrößert mit jeder Abzahlung der Kreditnehmer sein Kapital. Für Lamers und seinen Kompagnon Schütte wäre dagegen nach all den Jahren nichts übrig geblieben. Selbst der Rückbaukredit sollte aktiv finanziert werden für eine Laufzeit von 20 Jahren. Lamers: "Das wäre der finanzielle Ruin."

20.12.2004   Von Paul Rötz                                                                                                                              

 

Westfalenpost vom 12.01.2005:

Das jüdische Kaufhaus Lenneberg soll Ende März endgültig weg sein

Olpe. (-z-) In der Olper Innenstadt wird´s ernst. Bis zum März sollen das Ringkaufhaus, bis Mitte Februar das Kaufhaus Menzebach und bereits Ende Januar das Kino dem Erdboden gleich sein.

Gestern Abend gaben bei der Bürgerinformation im Rathaus der Beauftragte der Abbruchfirma "Nesseler und Grünzig" aus Düren, Andreas Klingenberg, den Anrainern der Kölner-, Mühlen- und Franziskanerstraße Antworten auf ihre Fragen. Auch Baudezernent Bernd Knaebel und Tiefbauamtschef Josef Gummersbach waren anwesend, um den Menschen klarzumachen, was sie in den nächsten Wochen rund ums Ringkaufhaus erwarten wird.

Bereits im Vorfeld der Abbrucharbeiten sei man mit der Feuerwehr, mit der VWS, mit der Müllabfuhr und auch mit den Versorgungsbetrieben einig geworden, was zu tun sei.

Demnach wird gegen Ende dieser Woche ein geschlossener Bretterzaun als Bauzaun an der Kölner- und an der Mühlenstraße errichtet. Der Zaun wird rd. 30 cm vom Fahrbahnrand enden. In der Franziskanerstraße schließt ein offener Zaun (Drahtgitter) von rd. zwei Meter Höhe das Areal bis zur Einfahrt Metzgerei Kebbekus ein.

In Höhe der alten Post wird der Bauzaun verspringen, so dass nur noch ein Fußgängerweg von der Mühlen- in die Franziskanerstraße bleibt.

Auf der Seite der alten Mühle, die übrigens zugeschüttet wird und vorerst als Baustellenplatz genutzt wird, soll die An- und Abfahrt zur Baustelle und die Zulieferung erfolgen.

Die Anwohner in der Mühlenstraße wie die der Bahnhofstraße, die mit Fahrzeugen hinter ihre Häuser müssen, so Bernd Knaebel, sollen sich mit dem Ordnungsamt in Verbindung setzen. Dort bekommen sie für die Zeit der Baustelle Pollerkarten. Auch die LKW-Warenanlieferung über die Mühlenstraße für die Dagmar Boutique in der Bahnhofstraße werde sichergestellt, versprach der Baudezernent. Die Einbahnrichtung der Mühlenstraße wird aufgehoben, die Zu- und Abfahrt ist nur über die Kölner Straße möglich. Der Abriss aller drei Gebäude erfolge von der Franziskanerstraße her. Zurzeit sei man damit beschäftigt, das Kino zu entkernen. Eine Einzelmontage der Nirostaplatten am Ringkaufhaus werde es nicht geben, so Andraes Klingenberg. Gearbeitet werde täglich von 7 bis ca. 19 Uhr. Keine Abrisssprengungen!

12.01.2005

 

Westfalenpost vom 21.02.2005

BM: Nein, Rat der Stadt muss nicht alles wissen!

Olpe. (-z-) Fritz Klocke von Bd.90/Grüne brachte es bei der gestrigen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses auf den Punkt: Wir wissen nichts, die Kollegen von der UCW wissen nichts und ich habe den Eindruck , dass die Kollegen von der CDU auch nichts wissen! Deshalb fragte er Bürgermeister Horst Müller, ob dieser Klockes Meinung sei, dass es an der Zeit ist, zumindest im nichtöffentlichen Teil von der Verwaltung aufgeklärt zu werden, was denn nun mit der Neuen Mitte los ist. Letztendlich auch, um den gesetzlich vorgeschriebenen Auftrag der Parlamentariern gegenüber den Bürgern der Stadt Olpe ordnungsgemäß ausführen zu können!

Bürgermeister Horst Müller antwortete zügig und ohne Schnörkel: "Nein. Dieser Meinung bin ich nicht!"

Diese Einstellung machte am Schluss der gestrigen Sitzung einmal mehr klar, wohin die Reise in Olpe geht. Die Verwaltung denkt offenbar nicht daran, den Rat der Stadt in alles einzubinden. Baudezernent Bernd Knaebel beschwor den Ausschuss gestern, doch nicht immer alles kaputt zu reden oder hinter jeder Ecke etwas Böses zu vermuten. Die Verträge mit dem zwar immer noch potentiellen Investor IPC seien noch nicht unter Dach und Fach, aber nur deswegen, weil es mit dem separaten Kinobetreiber jetzt zwei Bauherren gebe. Dies bringe zwangsläufig Verzögerungen mit sich. Die Verhandlungen, so Knaebel, befänden sich aber in der Endphase.

Dr. Ludger Zeppenfeld von den Unabhängigen stellte rethorische Fragen. Er vermutet ein finanzielles Desaster in der Stadt Olpe und fragte Müller, ob die Bezuschussung der neuen Mitte mit öffentlichen Geldern in dieser Höhe gerechtfertigt sei. Müller: "Jawohl, die Sache ist es wert."

Zeppenfelds Frage, ob denn schon unterschriebene Mietverträge vorliegen und wer als Mieter für die Neue Mitte in Betracht komme, ließ Müller unbeantwortet. "Herr Dr. Zeppenfeld, ich gebe ihre Fragen gerne an den Investor weiter. Ich kann sie ihnen nicht beantworten." Müller selber nahm seinerseits Stellung und stellte fest: Es gibt seitens der Stadt noch keinen Vertrag mit dem Investor. Es ist noch nichts verkauft, alles gehört noch der Stadt Olpe. Ein Magnetbetrieb werde kommen, aber definitiv kein Elektronikmarkt. Das habe sich nicht realisieren lassen, obwohl es für die Stadt Olpe wünschenswert gewesen wäre. Der Vertrag mit dem neuen Kinobetreiber und -investor sei allerdings unter Dach und Fach. Den Bau eines Tanzcafès stellte Bürgermeister Müller in die Rubrik "Gerüchte". Mehr nicht!

21.02.2005   

 

Westfalenpost vom 05.04.2005

Kaufhaus als Magnet in Olpes neuer Mitte

Olpe. Was lange währt ... Der Kaufvertrag für Olpes neue Mitte ist seit gestern Mittag unterschrieben (wir berichteten). Damit ist der Weg nun endgültig frei für "ein zukunftsweisendes Projekt".

Das sagte Olpes Bürgermeister Horst Müller, der von einem "großen Stück Stadtsanierung" sprach. Auch Baudezernent Bernd Knaebel ist sicher: Das wird ein sehr gutes Objekt für die Stadt.

Uwe Jantz, Investor und Bauherr, stellte gar in Aussicht, dass man ein halbes Jahr früher fertig werde als geplant - also im Frühjahr statt im Herbst 2006. Erstmals wurde ein Name offiziell genannt, der bereits lange durch Olpe geisterte: das Kaufhaus Müller wird 2600 der 5000 Quadratmeter vermietbarer Fläche übernehmen. Anbieten wird es Bild- und Tonträger (Jantz: Da ist Müller bundesweit führend.), Parfümerie-, Drogerie und Geschenkartikel, Spielwaren, Glas und Porzellan.

Außerdem werden ein Gesundheitszentrum, Kaffee/Gebrauchsartikel, Gastronomie und ein Tanzcafé in Olpes "neuer Mitte" einziehen. Noch verfügbar sind etwa 700 Quadratmeter Fläche, für die aber bereits Gespräche mit Anbietern aus den Bereichen Textil, Lotto/Toto, Bäckerei, Elektronik/Telekommunikation laufen.

Was mit dem Kino wird, konnte gestern im Rathaus niemand wirklich sagen. Zwar waren sich Müller, Knaebel und Jantz einig, dass die Diskussionen rund um das Kino zu erheblichen Verzögerungen geführt hätten, ob aber am Ende ein positives Ergebnis steht, ließ der Bürgermeister offen. In etwa 14 Tagen sollen die Verhandlungen beendet sein - so oder so. Müller: "Wenn das Kino nicht kommt, würden wir einen Investor suchen - einzelhandelsbezogen." Dass er dabei in erster Linie an Uwe Jantz dachte, machte der Bürgermeister nicht zum Geheimnis.

Sicher ist, dass im Hause eine Tafel an das frühere Kaufhaus Lenneberg erinnern soll.

05.04.2005   Von Herbert Kranz

 

 

Westfalenpost vom 21.06.2005

Gestern kam Tinte unters Kino an der Neuen Mitte Vertrag zwischen der Stadt Olpe und Betreiber Brunotte unterschrieben

 

Olpe. Nun soll doch in Olpe wieder der Vorhang aufgehen? Der Kinovorhang! Wie es scheint, kommt Bewegung in die Sache. Jedenfalls ist Olpes Bürgermeister Horst Müller seit gestern wieder guten Mutes, dass es in absehbarer Zeit wieder heißt: Und ich gebe dem Operateur das Zeichen...

Denn der Vertrag mit dem neuen Betreiber Brunotte ist unterschrieben. Gestern trafen sich die Vertragsparteien, seitens der Stadt Olpe Bürgermeister Horst Müller und der Technische Beigeordnete Bernd Kanebel, seitens der Betreiber und Bauherren, Brunotte und Partner, in Bergisch Gladbach und unterzeichneten den Vertrag, in dem sich Brunotte verpflichtet, ein Kino zu betreiben und das Grundstück in erbaupachtlicher Nutzung zur Aufstellung eines Kinoneubaus zu nutzen.

Das neue Kino soll an der Stelle Franziskanerstraße/Mühlenstraße entstehen, genau dort, wo die Erstplanungen es vorgesehen haben.

Bürgermeister Müller ist nach eigener Aussage ein Stein vom Herzen gefallen, als jetzt der Vertrag mit Unterschriften versehen wurde. Olpe ohne Kino? Das habe keiner in der Verwaltung und auch keiner in der Politik gewollt. Aber, so Müller zu unserer Zeitung, in heutiger Zeit seien die Bedingungen für Kinos nicht so ohne. Betreiber und Bauherren hätten ihr Knappsen.

In Bergisch Gladbach wurde schriftlich vereinbart, dass das Grundstück zum Bau eines Kinos erworben wurde. Das müsse und werde auch passieren, so Müller. Den Einwand unserer Redaktion, dass Brunotte ja eigentlich für ihn nichts Gravierendes unterschrieben habe, schließlich handelt es sich bei dem städtischen Grundstück um eine Erbpachtangelegnheit - und die ist nicht teuer - und nicht um ein millionenschweres Grundstücksgeschäft, ließ Müller nicht gelten. Nein. Brunotte habe bereits Geld in Planung und Vermessung in nicht geringen Größen investiert und jetzt auch noch seinen Bauabsicht mit einer Unterschrift bekräftigt, sagte der Bürgermeister. Auch die Filmförderung sei in Olpe bereits auf gutem Wege.

 

21.06.2005   Von Paul Rötz

 

Westfalenpost vom 22.06.2005

Maiworm zieht in Olpes Neue Mitte

Olpe. Eigentlich konnte und wollte er sich gar nicht vorstellen, dass sein Unternehmen in der - nennen wir sie einmal "Neue Mitte - Einzug halten würde. Das aber hat sich seit gestern für Peter Enders (55), Inhaber des alteingesessenen Olper Modehauses Maiworm nebst all seinen Filialen in und um die Kreisstadt herum, geändert.

Esprit, die weltbekannte Modemarke, ist bislang mit seinen "Esprit-Store-Läden" nur in Städtegrößen von weit über 50 000 Einwohnern vertreten. Jetzt aber geht man offensichtlich auch in Städte unter 50 000 Einwohnern. Emsdetten ist für Esprit in dieser Größe der Einstieg gewesen.

Peter Enders im Gespräch mit unserer Zeitung: "Während Esprit in den Großstädten die Stores selber betreibt, sucht man nun in den Mittelzentren lokale Partner, die in Kooperation die Niederlassung eröffnen."

In Olpe wurde gestern zwischen Esprit und der Firma Maiworm Young Fashion (Inhaber Peter Enders und Sohn Hendrik) sehr kurzfristig ein solcher Partnervertrag abgeschlossen. Man sei froh, dass sich Esprit für Olpe entschieden habe, sagte Peter Enders. Denn wenn sich das erfolgreichste europäische Modeunternehmen nach eingehenden Marktanalysen ("..die fielen alle ,schwarz´ aus!") für die Kreisstadt entscheide, sei dies ein Signal, dass sich die Einkaufsstadt Olpe weiter positiv entwickeln werde.

Auch mit dem Investor IPC, Jantz, hat Peter enders die Vertäge breits unter Dach und Fach. So wird er mit dem neuen Esprit-Store im Frühjahr nächsten Jahres in die Neue Mitte an der Kölner Straße einziehen (Eingang in Höhe der Einmündung Frankfurter Straße). Auf 200 qm sollen die Produktgruppen Esprit und EDC für Damen angeboten werden.

Der neue Esprit-Store wird komplett von Esprit geplant und gebaut. Auch die laufende Warenbestückung erfolgt von der europäischen Esprit-Zentrale in Ratingen.

Ebenfalls in der europäischen Esprit-Zentrale in Ratingen fiel auch die Entscheidung für Olpe. Denn mit der Ansiedlung des Kaufhauses Müller in der Neuen Mitte rechnet man in der Kreisstadt mit einer verstärkten Kundenfrequenz in der Innenstadt. Mit der großen Müller-Fachabteilung "Unterhaltungsmedien" sieht man zusätzliche junge Käufer in die Innenstadt kommen.

Die Firma Maiworm ist ein alteingesessenes Geschäft und seit Jahren mit Damenmoden am Platze. Maiworm betreibt sehr erfolgreich in seinen Läden in Olpe, Attendorn und Plettenberg mit verschiedenen Partnern wie Esprit, S´Oliver, Street one und Cecil Markenflächen. Das Unternehmen ist laut Peter Enders von der Mitarbeiterstruktur und der Organisation für die neue Partnerschaft mit Esprit bestens vorbereitet.

Mit den Eröffnungen der neuen Maiworm-Läden wurden in den letzten zwei Jahren 20 neue Arbeitsplätze geschaffen. Da man einerseits bei Maiworm das Ausbildungskontingent für die nächste Zeit bereits erreicht hatte, werden andererseits wegen der Übernahme des neuen Esprit-Ladens nun kurzfristig zum 1. September noch zwei zusätzliche Ausbildungsplätze frei, die, so Peter Enders, zu besetzen sind.

 

22.06.2005   Von Paul Rötz

 

Westfalenpost vom 24.06.2005:

Mit Neubau in Olpes Mitte "Zeichen gesetzt"

Olpe. (wp) Die Nachbarn aus der Mühlen- und Kölner Straße bekamen gestern von allen ein dickes Dankeschön, vom Investor Uwe Jantz, von Bürgermeister Horst Müller, vom stell. Geschäftsführer des Bauunternehmens Nesseler-Grünzig, Karl Arnold, und von Architekt Wolfgang Engels. Sie hätten mit großer Geduld die Belastungen des Abrisses ertragen, hieß es.

Im weißen Festzelt in Olpes wohl größter Baugrube begrüßte Uwe Jantz gestern kurz nach 16 Uhr die Gäste zur Grundsteinlegung für Olpes "neue Mitte". Er bedauerte, dass im Vorfeld mit den Einladungen nicht alles wunschgemäß gelaufen sei und deshalb nicht alle geplanten Gäste auch eine bekommen hätten und schloss in seinen Dank auch die Vertreter aus Verwaltung und Politik, Architekten und Bauunternehmen ein.

"Wir legen", so Jantz, "den Grundstein für ein Objekt, das noch keinen Namen hat." Es stehe aber an sehr exponierter Stelle. Das bringe für den Bauherren ein hohes Maß an Verantwortung mit sich. An schwierige Überlegungen in wirtschaftlich schlechten Zeiten erinnerte sich Horst Mülller. Der Bürgermeister betonte, dass es ihm an dieser Stelle der Stadt viel zu riskant gewesen wäre, nichts zu riskieren. Mittlerweile sei wohl klar, dass auch das Kino kommen werde. Unterm Strich habe Jantz mit diesem Projekt in Olpe ein Zeichen des Optimismus gesetzt.

Optimistisch geht auch Andrea Wappenschmidt den neuen Standort an. Sie war als Regionalleiterin für das Kaufhaus Müller vor Ort. 2600 Quadratmeter hat das familiengeführte Unternehmen mit derzeit 420 Filialen in Olpe angemietet. Dort werden die Kunden demnächst fünf Abteilungen finden: Drogerie, Parfümerie und Spielwaren von allen namhaften Firmen, Multimedia, und Schreibwaren. 35 Arbeitsplätze sollen in Olpe geschaffen werden, so Andrea Wappenschmidt im Gespräch mit der WP. Bisher hat das Unternehmen - auch in Mallorca, Slowenien, der Schweiz und Österreich - etwa 16 000 Angestellte.

Ehe der Gastgeber im geschmückten Festzelt zu Tisch bat - es gab u.a. glacierten Spanferkelrollbraten, marinierten Tafelspitz, gekühlte Cantaloup-Melone und Living Cooking mit verschiedenen Grilladen - musste erst der eigentliche Grundstein gelegt werden. Dafür hatte Bürgermeister Horst Müller eine Jugendstil-Kachel aus dem früheren Kaufhaus Lenneberg mitgebracht, die ebenso einen Platz im Stein fand wie eine dazugehörige Urkunde, die Tageszeitungen vom gestrigen Tage und Euro-Münzen.

24.06.2005   Von Herbert Kranz                                            

 

Westfalenpost vom 29.06.2005:

Olpes Mitte zwischen Hoffen und Bangen

Olpe. (wp) Es war die Diskussion über Hoffen und Bangen gestern im Olper Rat. UCW- Fraktioschef Udo Baubkus lobte zwar die Verwaltung und explizit "Herrn Scholemann für einen guten Abschluss", trug aber andererseits viel Kritisches zur Olper Mitte vor. Es fehle der Magnetbetrieb der Elektronikbranche, sagte er und fragte, ob denn das Kino wirklich in trockenen Tüchern sei. Er bemängelte, dass im Vertrag kein Rücktrittsrecht für die Stadt vorgesehen sei, und schloss: "Ich will das Ganze ja nicht schlecht reden, aber derzeit wird allein schon der Bau als Erfolg gefeiert." Dabei werde der Rat "in einiger Zeit über Leerstände zu sprechen haben, die Folge dieser Ansiedlung sind".

Bürgermeister Horst Müller ist "in hohem Maße zufrieden, wie es gelaufen ist". Der UCW warf er vor, geradezu traumatisiert zu sein: "Sie werden einfach nicht damit fertig, dass die Entwicklung erfolgreich war." Baubkus sage zwar, er wolle nichts schlecht reden, mache aber genau das. Was das Kino angehe: die Zuwendungsbescheide lägen vor und der Rat diskutiere in nicht-öffentlicher Sitzung über Grundstücksgeschäfte.

Frank Kreinberg (UCW) warf im Gegenzug dem Bürgermeister vor, alles schön zu reden, und CDU-Fraktionschef Klaus Klapheck machte deutlich, wie froh er sei, "dass wir sind, wo wir sind". Was den Elektronikmarkt angehe, könne man eben nichts machen, "wenn sich die Realität den Wünschen nicht beugt."

Heinz Müller (SPD) lobte: "Vom Abriss bis heute war alles vom Feinsten." Die UCW werde wohl von ihrer Klientel, den Einzelhändlern, in die Mangel genommen, weil sie das Objekt mitgetragen habe. Auch Peter Kühn (SPD-Fraktionschef) ist "froh, dass es so gelaufen ist". Er frage sich, "was die UCW wirklich stört".

Nachdem Lothar Epe (CDU) bereits vermutet hatte: "Diese Diskussion bringt doch überhaupt nichts mehr", ergänzte Fritz Klocke (Grüne): "Ich bin heute nicht schlauer geworden." Er selbst habe sich zwischen Hoffen und Bangen im Zusammenhang mit diesem Projekt längst für das Hoffen entschieden. Einzig Monika Ohm (CDU) hatte in der von der UCD geforderten Debatte eine ?ganz andere Frage: Wann denn endlich das Projekt auch einen Namen bekomme.

29.06.2005   Von Herbert Kranz

 

Westfalenpost vom 22.09.2005:

Ein Kino steht ganz oben auf der Liste

Kreis Olpe. Jeder kennt den schon etwas angegrauten Werbespot: "Wollt Ihr ..., wollt Ihr...? Nein, was wollt Ihr dann? MA-O-AM!!! Aber es ist definitiv mehr als MAOAM, was die sich die Olper Jugendlichen für ihre Stadt wünschen.

Ein Kino rangiert ganz oben auf der langen Wunschliste. Das ist naheliegend, und - in Olpe - hoffentlich nur noch eine Frage der Zeit. Es sind keine Peanuts, die sich die Oberstufenschüler des St. Franziskus-Gymnasium vorstellen. "Größere Ketten wie zum Beispiel H&M und Douglas wären toll. Die Einkaufsmöglichkeiten hier vor Ort sind mehr als bescheiden. Wir fahren immer nach Siegen oder Köln zum Shoppen", merkt Stephanie, 18 an.

Die Jungs tendieren eher zu Elektrogroßmärkten wie Saturn und Media Markt. Einkaufen wollen alle, nur wo, da gehen die Meinungen ganz geschlechtsspezifisch auseinander.

Teens wollen aber nicht nur Einkaufen, sie möchten auch Spass haben, am besten in der Disco. Mit dem bestehenden Angebot sind die "reiferen" Jugendlichen nicht mehr zufrieden. "Da sind nur ganz Junge, da gehen wir nicht hin", sagt Thorben. "Wir wollen eine Disco, in der mehr Ältere sind, so um die 20."

Mehr Kneipen mit billigem Bier und Cocktails sind ebenfalls stark gefragt: "Am besten sollte dort den ganzen Tag Happy Hour sein", lacht Anke, 18. "Nein, Spass beiseite, aber es könnte wirklich mehr Kneipen speziell für Jugendliche geben, und die Preise müßten auch dementsprechend sein", schlägt sie vor. Dann sollten möglichst auch die Öffnungszeiten an den Tankstellen nach hinten ausgedehnt werden, damit noch schnell ein par Snacks vor der Disco eingekauft werden können.

Die Thematik einer jugendfreundlicheren Stadt ist im übrigen nicht nagelneu: "Wir haben über das Thema mal im Erdkunde-Unterricht gesprochen", erinnert sich Julia, 19, und überlegt fieberhaft. "Eine bessere Zuganbindung und mehr Sportmöglichkeiten, das kam damals unter anderem heraus", fasst sie zusammen. Fitness-Studios gibt es genug, da ist Olpe gut ausgerüstet, meinen die Schüler der Stufe 13. "Eine Hockeybahn und ein Bowlingcenter wären auch gut", regt Julian, 18, an.

Das sind viele Wünsche auf einmal, aber es gibt auch ziemlich simple. "Es gibt definitiv zu wenig Parkplätze an der Schule. Die meisten haben inzwischen ein Auto, und wir rangieren von einem Halteverbot ins nächste", erklären alle einstimmig. Das käme sicher auch den Lehren entgegen. Zu guter letzt wäre da noch die musikalische Unterhaltung: "Wenn mehr heimische Bands auftreten könnten, das wäre super. Es war auch mal eine schwimmende Bühne auf dem Biggesee im Gespräch, so etwas würde bestimmt vielen gefallen", meinen die Schüler.

Mit den Preisen in Olpe sind alle einverstanden. Nein, teuer ist es hier nicht. "Wir waren jetzt auf Stufenfahrt in Tschechien, da ist es natürlich richtig billig", scherzt Julian, 18. Welche Wünsche wirklich schnell realisiert werden können, und welche Attraktionen noch auf sich warten lassen oder nie in die Stadt kommen werden, das ist in diesem Pausengespräch kein Thema.

Dass die Jugend selbst mit dem Angebot nicht zufrieden sein würde, hätte man sicher erwarten können. Aber das Bürgerbarormeter der WP hat ergeben, dass auch in der älteren Generation überwiegend die Meinung vorherrscht, dass für junge Leute im Kreis Olpe zuwenig geboten wird. Immerhin 70 Prozent der 30- bis 59-Jährigen glauben: das Angebot ist nicht ausreichend und auch bei den über 60-jährigen Bürgern ist immer noch fast die Hälfte (47 Prozent) dieser Meinung.

Verwaltung und Politik können in Sachen Einzelhandel, Disco oder Kino wenig tun, meint Michael Färber, Fachbereichsleiter III (u.a. Jugend) beim Kreis Olpe. Zwar gibt allein der Kreis knapp 2,5 Mio. Euro im Jahr für Kinder- und Jugendarbeit aus, aber dieses Geld fließt eher in OT´s und KOTs, in die aufsuchende Jugendarbeit und Jugendfreizeiten.

Färber sieht aber auch bei den Vereinen durchaus attraktive Angebote für Jugendliche. Nicht umsonst hätten zum Beispiel die heimischen Sportvereine eine hohe Zahl jugendlicher Mitglieder: "Da gibt es nämlich gewaltigen Zuspruch."

Auch die Musikvereine seien ganz offensichtlich für die Jugend des Kreises ein gern angenommenes Angebot, wie die Alterstruktur vieler Vereine beweise: "Die überaltern nicht."

22.09.2005   Von Kristina Jansen und Herbert Kranz

 

Westfalenpost vom 29.09.2005:

Kaufkraft fließt über Autobahn

Kreis Olpe. Die Situation ist schwierig. Nicht nur in Olpe. Das Stichwort "Konsumzurückhaltung" umschreibt nur ansatzweise, was im Einzelhandel derzeit läuft. Schlagworte wie "Geiz ist geil", Internet-Angebote weit unter Ladenverkaufspreis, fast schon ruinöse Rabattschlachten kennzeichnen eine wirtschaftliche Entwicklung, deren Ende oft durch abgeklebte Schaufenster dokumentiert wird.

Auch der Kreis Olpe bleibt davon nicht verschont. Überall im Kreis haben bereits (alteingesessene) Geschäftsleute aufgegeben, immer häufiger sprießen Billiganbieter aus dem Boden. Der Kunde scheint Sparsamkeit zum Gebot der Stunde gemacht zu haben. Grund genug, im Rahmen unseres WP-Bürgerbarometers nach dem Einkaufsverhalten der Bürger im Kreis Olpe zu fragen.

Wie finden sie das Angebot im Kreis? Wo kaufen sie ansonsten gern ein?

Unsere Schaubilder auf dieser und der nächsten Seite geben Aufschluss über das Konsumverhalten der Bürger und die Kaufkraftabflüsse und weisen einen Weg. Der führt über die A 45 nach Siegen.

Kaum stand die City Galerie, wanderte Kaufkraft ab. Was die damals festgestellten Verluste an Kaufkraftbindung im Kreis Olpe und gleichzeitige Zuwächse in Siegen nahelegten, scheint sich in unserer repräsentativen Umfrage zu manifestieren. Hoffnungen, dass sich die Attraktion des neuen Konsumtempels in Siegen rasch abnutzen würde, widerspricht die klare Tendenz unserer Umfrage. Dass in Siegen jetzt auch Ikea die Tore geöffnet hat, macht die Lage nicht einfacher. Ein gutes Sortiment und guter Service allein sind kein Garant für klingelnde Kassen.

Kaufen soll zum Erlebnis werden, soll - neudeutsch - Event-Charakter haben. Wenn das Umfeld stimmt, nimmt der Kunde auch Anfahrten und die Suche nach meist teuren Parkplätzen in Kauf, selbst wenn - wie in Olpe - andernorts Parkraum kostenlos zur Verfügung steht. Einkaufen bis 20 Uhr, in vielen Geschäften auf engstem Raum, erleichtert möglicherweise die Entscheidung, nach Feierabend "mal schnell" nach Siegen zu fahren.

Dennoch bekommt das Angebot im Kreis Olpe Bewertungen im mittleren Bereich. Für Resignation gibt es also keinen Grund, meint jedenfalls der Vorsitzende von Olpe Aktiv Peter Enders, selbst Inhaber von Modegeschäften in Olpe und Attendorn.

Dass man in der Kreisstadt nicht Shoppen kann wie auf der Düsseldorfer Kö oder der Frankfurter Zeil, das ist kein Geheimnis. Doch um Olpes Einzelhandel sei es besser bestellt, als angenommen.

Als ländliche Region mit einer Einwohnerzahl unter 50 000, im Fachjargon auch Mittelzentrum genannt, gibt es in Olpe bekanntlich keine großen Ketten wie zum Beispiel Saturn, Media Markt oder den besonders bei Jugendlichen beliebten H&M. Die "Systemanbieter" siedeln sich hauptsächlich in Großstädten an. Erst wenn der Bedarf dort gedeckt ist, werden auch kleinere Städte berücksichtigt (siehe C&A in Olpe).

Peter Enders beschreibt die Einkaufssituation so: "Viele Leute fahren nach Siegen oder auch nach Köln, um bestimmte Dinge zu kaufen. Dabei werden dann gleich andere Einkäufe erledigt, die theoretisch auch im Sortiment der Olper Einzelhändler erhältlich sind. Das ist natürlich fatal." Mit anderen Worten: Umsatz, der in Olpe gemacht werden könnte, geht an Siegen / Köln etc. verloren.

Dabei ist es um das Zentrum des Siegerlandes auch längst nicht so rosig bestellt, wie angenommen.

29.09.2005   Von Kristina Jansen und Herbert Kranz

 

Westfalenpost vom 29.09.2005:

Geschäfts- und Kinozentrum bald Realität

Olpe. (wp) Das neue "Geschäfts- und Kinozentrum in Olpe" (Bürgermeister Horst Müller) hat gestern einen weiteren Schritt nach vorn gemacht. Drei Monate nach der Grundsteinlegung wurde Richtfest gefeiert.

"Eine tolle Leistung, die die Leute am Bau hingelegt haben", freute sich Bauherr Uwe Jantz vor zahlreichen Gästen im Neubau zwischen der Kölner- und Franziskanerstraße. Die standen auf "echtem Schalker Rasen"(BM Müller) zwischen eingedeckten Tischen mit Kerzenleuchtern. Zuvor hatten die Zimmerleute das Engagement von Bauherr, Architekten und Stadt herausgestellt und auf das Gelingen des Neubaus angestoßen.

Bürgermeister Horst Müller konnte zufrieden mitteilen, dass auch der Architekt für das neue Kino anwesend sei. Günter Hermann bestätigte der WP, dass mit dem Bau des Kinos in Kürze begonnen werde. Dann habe auch die Zeit der fensterlosen Front zur Franziskanerstraße hin ein Ende, meinte der Bürgermeister. Die Firma Nesseler-Grünzig habe den Bau "unglaublich schnell" hochgezogen und schon jetzt sei erkennbar, dass sich der Komplex gut einbinde in die Umgebung.

Zielvorgabe sei gewesen, den Stadtkern zu beleben und attraktiver zu gestalten. Darüber hinaus würden hier neue Arbeitsplätze entstehen und ein Zeichen gesetzt, "dass wir an die Zukunft der Stadt glauben". Müllers Fazit: Die damalige Entscheidung (Ringkaufhaus, Menzebach, Kino zu kaufen und einen Investor zu suchen) war richtig.

Joachim Neßeler gab das Lob an die Baufirma zurück an die Stadt, mit der man hervorragend zusammenarbeiten könne. In den nächsten Wochen geht es an Putz, Fassade, Glas und Dachstuhl, damit im März 2006 planmäßig eröffnet werden kann. Damit würde der Baukörper nach nur einem Jahr Bauzeit seiner Bestimmung übergeben. Mit den Mietern im Neubau sollen genau jene Lücken geschlossen werden, die im Standortgutachten festgestellt worden seien. 2500 Quadratmeter übernimmt das Kaufhaus Müller mit Spielwaren, Schreib- und Haushaltswaren, Multimedia, Drogerie und Parfümerie. Weitere Mieter sind Esprit, Tchibo, T-Punkt, ein oder zwei Textilanbieter, Gatsronomie, Apotheke, Friseur und ein Tanzcafe.

29.09.2005   Von Herbert Kranz

 

Sauerlandkurier, 18.12.2005

Neues Kaufhaus Olper Mitte mit 5500 Quadratmetern fast vollständig belegt

 

Olpe. (SK) Das Kaufhaus Olper Mitte mit etwa 5500 Quadratmetern Geschäftsfläche ist, nachdem nunmehr drei weitere Mieter feststehen, zu 95 Prozent belegt. An der Kölner Straße siedelt sich neben dem Esprit-Store ein S-Oliver-Store mit sportiver Herren- und Damenmode an. Das Geschäft wird betrieben von Kai Sündermann, der in Olpe bei Herrenmoden Neuhaus seine Ausbildung absolvierte und zur Zeit bereits ein gleiches Geschäft in den Köln-Arkaden in Köln-Kalk betreibt. Die Familie Sündermann ist außerdem Eigentümer eines Textilhauses in der Siegener Oberstadt.


An der Mühlenstraße wird neben dem T-Punkt auf 160 Quadratmetern Apollo Optik eröffnen, ein Optikfachgeschäft im unteren Preissegment. Ebenfalls an der Mühlenstraße werden ein Bistro und die Düsseldorfer Essanell Hair Group AG unter dem Logo HairCut einen „Frisörsalon für junge Leute“ eröffnen.
Frei ist jetzt nur noch eine etwa 175 Quadratmeter große Ladenfläche zwischen Apollo Optik und dem HairCut.

 
Außerdem ist noch eine Büro-/Praxisfläche im ersten Obergeschoss in einer Größe von 120 Quadratmetern mit schönem Blick auf die Frankfurter Straße und die Martinuskirche zu vergeben. Diese Fläche ist von der Kölner Straße aus durch ein attraktives Treppenhaus erreichbar.


Der Stadtmarketingverein Olpe Aktiv geht davon aus, dass die beiden letzten Gewerbeflächen zur Eröffnung des „Kaufhauses Olper Mitte“ im März nächsten Jahres ebenfalls vergeben sind.

 
Sehr positiv ist, dass trotz der Ausweitung des Angebotes in Olpe nahezu keine Leerstände festzustellen sind. Der Olper Laufladen wird im Frühjahr auf über 300 Quadratmetern am Kurkölner Platz (früher Haas & Hees) ein attraktives Geschäft eröffnen. Nachdem Optik Eckert in ein größeres attraktives Ladenlokal auf die andere Straßenseite umgezogen ist, hat Remy Herrenmoden in den ehemaligen Eckert Räumen im Oktober gestartet. Mit den neuen Anbietern wird sich der Branchenmix und das Angebot der Einkaufsstadt Olpe also deutlich erweitern.

 

Sauerlandkurier, 08.02.2006

Kinostart im September – Betreiber zuversichtlich

Olpe. (harpo)
Helmut Brunotte, Geschäftsführer von Cineplex Olpe, ist zuversichtlich. Im September soll in Olpe der erste Film Premiere feiern.„Wir mussten umplanen, treiben mit dem Architekten den Bau aber nun voran“, so Brunotte. Das schlechte Wetter habe den Fortgang der Arbeiten nicht beeinträchtigen können, so dass das angestrebte Eröffnungsziel erreicht werde: „Im September werden wir am Markt sein.“
IPC-Projektleiter Frank Gieshold ist ebenfalls optimistisch, das neue Geschäftshaus an der Kölner Straße pünktlich für Publikum und Kundschaft freigeben zu können: „Eröffnet wird am 23. März, bis auf zwei Modegeschäfte, die wegen neuer Kollektionen noch etwas warten müssen.“ Auch hier seien die Arbeiten trotz witterungsbedingter Verzögerungen im Zeitplan.

 

Westfalenpost vom 22.03.2006

Countdown läuft für Bilderbuch-Start

Olpe. (nb/ar) Das neue Einkaufszentrum in Olpes Mitte eröffnet am morgigen Donnerstag. Grund genug für die WP, sich in den neuen Geschäften einmal umzuhören, wie die Stimmungslage kurz vor Eröffnung ist.

Was sagen sie über Planung und Entstehungsphase der einzelnen Geschäfte und zu den Überstunden die viele machen mussten, damit die Fertigstellung zum geplanten Termin garantiert ist?

Anke Tump, Filialleiterin der Firma Müller, ist sehr zuversichtlich. Insgesamt beschäftigt das Kaufhaus Müller in Olpe 30 Mitarbeiter. "Die Firma Müller ist immer super durchorganisiert", so die Filialleiterin. Nach ihren Angaben herrscht gute Stimmung und alle freuen sich auf die Eröffnung. Die Einräum-Phase hat vor etwa zwei Wochen angefangen. Die Mitarbeiter beginnen morgens um halb neun und arbeiten bis 19 Uhr - inklusive anderthalb Stunde Pause.

Rechtzeitig fertig werden auch die Mitarbeiter der Baufirma Josef Schmidt, müssen jedoch wesentlich länger arbeiten, um die rechtzeitige Fertigstellung des Aussenbereiches zu packen. "Damit wir rechtzeitig fertig werden, müssen die Mitarbeiter mitziehen, und manchmal auf Privates verzichten", erklärte Vorarbeiter Funke. Das bedeutet für die sechs Mitarbeiter sechs Tage die Woche und zwei Überstunden pro Tag. Letzte Woche waren noch zehn Mitarbeiter für die Firma in Olpe tätig.

Die Friseurkette Top Ten konnte schon gestern die Eröffnung nach Plan vollziehen. Der Friseursalon für Jung und Alt beschäftigt insgesamt sechs Mitarbeiter. Das junge Team präsentiert sich nett und ausgeflippt. Das Geschäft hat von Montag bis Samstag geöffnet. Einmal im Monat ist ein Caipirinha Abend mit einem DJ geplant.

Die Inhaberin von Trend-Damenmode, Limper, arbeitet momentan noch allein, jedoch wird sie tatkräftig von ihrer Familie unterstützt. Auch sie hofft, am Donnerstag fertig zu werden, doch dafür steht sie zwölf Stunden (8-20 Uhr) pro Tag im Geschäft. "Die Einräumphase ist zwar stressig, aber ich hoffe, dass es sich lohnen wird und ich eine breite Kundschaft anwerben kann." Das Geschäft hatte seinen Sitz vorher in der Westfälischen Straße.

Über die gute Lage freut sich Esprit-Inhaber Enders: "Wir haben eine Toplage mitten in der Stadt. Zusammen mit dem Geschäft Müller, das wie ein Magnet Kunden anziehen wird, erhoffen wir uns eine zahlreiche Kundschaft." Bei Esprit sind sechs Mitarbeiter im Einsatz, die bis jetzt keine Überstunden machen mussten, um die rechtzeitige Eröffnung sicherzustellen.

Mit ungewöhnlich langen Öffnungszeiten präsentiert sich der "Antiochia" Grill, der neben der Disko "Nachtschicht" seine Pforten öffnet. Drei feste Mitarbeiter werden in der Woche von 9 bis 1 Uhr und am Wochenende von 9 bis 4 Uhr zur Verfügung stehen. "Wir hoffen, dass am Donnerstag alles steht, und dass die gute Lage neben der Disko uns viele Kunden beschert", sagt Ferit Atasoy.

Das Tanzlokal "Nachtschicht" hat die Eröffnungsfeier bereits absolviert (wir berichteten). S. Oliver wird zu einem späteren Zeitpunkt eröffnen.

Für die Pause während des Einkaufsbummels kann die Kundschaft bei Tschibo am Stehtisch drinnen oder draussen einen Kaffee genießen. Drei Mitarbeiter stehen für sie ab Donnerstag bereit. "Wir haben sechs Tage geöffnet und hoffen auf ein erfolgreiches Unternehmen", erläuterte Katrin Köditz.

Als weiteres Geschäft wird am Donnerstag Apollo-Optik öffnen. Das Geschäft ist neu in Olpe und gehört einer bundesweiten Kette an. Auch hier werden derzeit Überstunden gemacht, aber alle sind zuversichtlich, was den Eröffnungstermin angeht. Drei fest angestellte Mitarbeiter teilen sich die sechs Arbeitstage in der Woche. "Wir hoffen, dass wir gut ankommen werden", ist Frau Jordan optimistisch.

Wie es aussieht, wird das Großprojekt mitten in der Stadt wie geplant zur Neueröffnung am Donnerstag, 23. März, fertig.

 

Westfalenpost vom 19.06.06

Stadt stellt Pläne für Kino vor

 

Olpe. (rovo) Es war eine mehr als schwere Geburt, doch jetzt stehen die Zeichen auf grün. Nach WP-Informationen wird es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein neues Kino in Olpe geben. Wie unsere Zeitung erfuhr, wird die Stadt Olpe dies in einer am morgigen Mittwoch im Rathaus anberaumten Pressekonferenz offiziell mitteilen. Der Neubau entsteht im Anschluss an die neue "Olper Mitte" zur Franziskanerstraße hin. Geplant sind vier Kinosäle mit mehr als 800 Plätzen.

 

Über Monate zog sich das Rätselraten über den Bau des neuen Olper Kinos hin. "Zur Franziskanerstraße hin ist eine weiße Wand und eine tiefe Grube. In der Musik hat die Unvollendete von Franz Schubert weltweit Bedeutung erlangt. Ich hoffe, dass wir die Vollendete an der Franziskanerstraße bekommen", hatte Bürgermeister Horst Müller bei der Eröffnungsparty des neuen Olper Geschäftszentrums am 22. März gesagt.

 

Bei der Versammlung des CDU-Stadtverbandes Olpe am 27. April ging man ebenfalls vom Bau des neuen Kinos aus (WP berichtete). Er sei sicher, dass das Kino kommt, so Müller. Und: "Ich bin überzeugt, dass wir Ende des Jahres den gesamten Komplex abgeschlossen haben." Dies kann der Bürgermeister nun in der morgigen Pressekonferenz offiziell verkünden.

 

Westfalenpost vom 21.06.06

Perfekt: In Olpe gibt es wieder ein Kino

Olpe. "Mir ist irgendwas von der Seele geplumpst", gestand Bürgermeister Horst Müller, als er gestern in einer Pressekonferenz im Rathaus der "Weltöffentlichkeit" verkündete: "Wir bekommen definitiv ein Kino in Olpe." In der Tat: Diesmal waren es keine Wasserstandsmeldungen mehr, sondern es konnte endlich Vollzug gemeldet werden.

An der Wand präsentierte Architekt Andreas Herrmann die Baupläne des neuen Kinos, das er im Auftrag von Investor Helmut Brunotte in der Kreisstadt bauen soll. Danach wird in Olpe ein modernes Kino mit über 700 Plätzen in vier Sälen (124, 132, 178 und 281 Plätze) und einem großzügigen Foyer mit einer gesamten Nutzfläche von 2 000 Quadratmeter entstehen. Das "Cineplex Olpe" soll dabei vom Standard her Großkinos entsprechen. "Es wird breite Sessel und modernste Digitaltechnik geben", so Herrmann, der verspricht, dass "alles, was an Filmen in Deutschland startet, zeitgleich auch in Olpe zu sehen sein wird".

In der nächsten Woche wolle man den Bauantrag bei der Stadt einreichen, so Architekt Herrmann. Und niemand zweifelt daran, dass diesem rasend schnell grünes Licht gegeben wird. Mit den Bauarbeiten soll im Sommer begonnen werden. Im Januar, spätestens Anfang Februar 2007 soll der erste Film im neuen "Cineplex Olpe" gezeigt werden.

"Wir werden nicht länger bauen als sechs Monate", verspricht Andreas Herrmann. Das Kino wird sich anschließen an die "Olper Mitte", von der Farben und Formen übernommen werden, zur Franziskanerstraße hin. "Die Traufhöhe passt sich der Alten Post an. Das wird optisch eine Linie geben", sagte Olpes Technischer Beigeordneter Bernd Knaebel.

21.06.2006   Von Roland Vossel

 

 

Westfalenpost vom 29.06.06

Uwe Jantz verkaufte nur drei Monate nach der Eröffnung

 

Olpe. (-z-) Obwohl viele Kritiker des Neubaus im Vorfeld der Planungen bereits befürchteten, dass der Investor Uwe Jantz das Objekt wieder abstoßen würde, kam der Zeitpunkt für die meisten doch überraschend früh. Denn erst im April wurde die Neue Mitte, die in Rekordzeit hoch gezogen wurde, eingeweiht und eröffnet. Bürgermeister Müller sagte, dass er selber den Eigentumswechsel und den Verkauf lediglich von den Notaren mitgeteilt bekommen habe.

 

Die Stadt Olpe hat auf das Projekt kein Vorkaufsrecht (Müller: Gott bewahre, nein!). Auch über die wahren Beweggründe gibt es im Rathaus nur Spekulation. Ob es nun die Holländer waren, die ein schönes Renditeobjekt mit Vollvermietung sich in einen Fonds einverleiben wollten oder ob es der ehemalige Investor Uwe Jantz war, der die Immobilie aus Sicherheitsgründen oder ebenfalls aus Renditegründen wieder abgestoßen hat, wisse man nicht. Für die Stadt Olpe jedenfalls, so Müller, ergebe sich nichts Neues. Selbst die gemeinsam vom neuen Kino und der Neuen Mitte zu benutzenden Einrichtungen wie Sprengleranlage oder Garageneinfahrt bleiben unberührt.

 

Für den Erwerb der Grundstücke stellte die Stadt Olpe damals rd. 4. Mio. DM in den Vermögenshaushalt ein. Geld, das letztendlich die Bürger der Stadt Olpe mit Zinsen zurückzuzahlen haben.

 

Westfalenpost vom 25.01.07

Kino in Olpe: "Endstation Sehnsucht"

 

Olpe. Schampus und Kanapees in der Tiefgarage sind in der Regel selten. Gestern Mittag aber aus Sicht des Anlasses offensichtlich angebracht. Der Grundstein für das neue Olper Kino ist gelegt.

 

"Nun klatscht doch mal", sagt Bürgermeister Horst Müller, als er zusammen mit Peter Hebbel eine Kupferröhre in ein erstes, kleines "Mauerwerk" steckt. Das tun dann auch alle. Vorher hat Helmut Brunotte im Eingang der Garage gesagt: "Wir werden hier ein modernes Kinocenter mit 800 Plätzen errichten."

 

Brunotte ist Betreiber der Cineplex-Olpe-GmbH, und nach eigener Aussage "größter Kinobetreiber in NRW". Zu seinem Lichtspiel-Imperium (O-Ton: "Ein mittelständisches Unternehmen aus Bergisch Gladbach") gehörten 42 Unternehmen. Brunotte lobt den "reibungslosen Ablauf". Schon im Oktober vergangenen Jahres sei die Baugenehmigung erfolgt. Das neue Kino werde auch für "erheblichen wirtschaftlichen Nutzen" für die Stadt stehen.

 

Olpes Stadtoberhaupt berichtet von Albträumen in der vergangenen Zeit. "Manchmal bin wach geworden und habe mich erinnert, eine Stimme gehört zu haben: ´Olpe braucht ein Kino´". Im Ergebnis stehe nun aber fest, dass alles gut geklappt habe. Müller erinnert weiter an Zeiten, in denen die Olper nicht nach Siegen ins Kino fahren mussten. Das Ende des "Rex"-Kinos 2004 habe die lichtspielarme Zeit in der Kreisstadt eingeläutet.

 

Sein Fazit gestern: "Endstation Sehnsucht" (Drama von Tennesee Williams, stark von Sigmund Freuds Lehren beeinflusst, Anm. d. Red). Zu den Fakten: In Olpe sollen nicht nur vier, sondern fünf Kinosäle gebaut werden. Der zunächst lediglich optional geplante fünfte Saal wird jetzt schon mit errichtet. Mit Hilfe der Bauunternehmung Mees aus Lennestadt, die den Rohbau-Auftrag erhalten hat, sei es gelungen, Spatenstich und Grundsteinlegung zusammenzulegen, um Zeit aufzuholen. Die Cineplex-Olpe-GmbH geht in einer Pressemitteilung weiter davon aus, dass Anfang September in Olpe wieder Kinofilme gesehen werden können.

 

Da dieser Termin nur mit großen Anstrengungen zu halten sein werde, bittet die GmbH Nachbarn und Bevölkerung schon jetzt um Verständnis, falls von der Baustelle Belästigungen ausgehen sollten. Mit vier Monaten Verspätung würden die Arbeiten am Bau des Cineplex-Kinos nun beginnen.

 

25.01.2007   Von Thomas Günzl

 

Stephan Kaiser, 2004 - 2007